18.09. – 11.10.2023, 1.600 km

Es ist schon 16:45 Uhr als wir endlich von Zuhause starten und das Wetter ist auch nicht besonders prickelnd. Ziel war dass wir nicht mehr weit fahren und uns einen Stellplatz für eine Nacht suchen. Den fanden wir in Kißlegg nachdem der erste Platz in Wangen bereits komplett gefüllt war.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Murg, kurz vor Bad Säckingen. Was wir nicht auf dem Schirm hatten war dass die Straße ein kurzes Stück durch die Schweiz führte. Die App für die Schwerlastabgabe hatte ich noch nicht auf dem Handy und nachdem den Schweizer Grenzbeamten das wichtigste die Schwerlastabgabe ist mussten wir an der Grenze erst mal an die Seite fahren und alle Daten eingeben. Der Grenzbeamte war sehr nett und danach konnten wir problemlos weiterfahren.

Vom Stellplatz aus konnten wir gut eine Runde spazieren gehen und am Nachmittag dann noch mit dem Radl nach Bad Säckingen fahren. Auch machten wir den Versuch einen Motorradhelm für mich zu finden da wir meinen vergessen hatten, allerdings ohne Erfolg.

Die mittlerweile 451 Jahre alte Brücke über den Rhein ist mit 204m die längste überdachte Holzbrücke Europas. Sie schlägt eine Brücke zu Nachbarn und zu Freunden. Das Schweizer Militär hatte – unter höchster Geheimhaltung – in allen passierbaren deutsch-schweizer Grenzbrücken seit den 1970 Jahren Sprengstoff deponiert. Sie dienten als permanente Sprengobjekte für den Verteidigungsfall. Das Konzept richtete sich in erster Linie gegen die Panzer des Warschauer Pakts.

„Erst jetzt ist die letzte Brücke zwischen Deutschland und der Schweiz frei von Sprengstoff“ (Der Spiegel, Herbst 2014)

Im Zuge der Sanierung wurden mehrere 100kg Sprengstoff aus zwei Brückenpfeilern entfernt. Das TNT befand sich in 5m hohen Kammern und hätte jederzeit mit einem Zünder versehen werden können. Am 16. Oktober 2014 waren die Arbeiten abgeschlossen.

In Biel, in der Schweiz, fanden wir einen Stellplatz an einem Bauernhof am Ortsrand auf einer Wiese. Trotz des nächtlichen Regens war die Wiese für uns befahrbar und der Platz war angenehm ruhig. Den Ort erkundeten wir auf einem kleinen Fahrradausflug.

Auf den CP in Morges, am Genfer See, kamen wir zur Mittagszeit an und so gingen wir erst mal in das Restaurant am Platz um uns die Zeit zu vertreiben. Das etwa 20km entfernte Lousanne steuerten wir am nächsten Tag an. Was wir bis dahin nicht wußten war dass der Ort am Berg liegt. Wir besuchten die Innenstadt die, da es Samstag war, gut gefüllt war. Nach einem Pausenstop am Hafen fuhren wir zurück. Die zwei Nächte auf dem Campingplatz schlugen mit satten 108,97€ zu buche.

Wir verließen die Schweiz und steuerten den Stellplatz in Aix-les-Bains (16,25€) am Lac du Bourget an. Der Platz war auch hier am Abend gut gefüllt und Tags darauf steuerten wir, das etwa 200km entfernte, La-Voulte-sur-Rhône (13,15€) an. In der App hatten wir schon gelesen dass der Platz etwas lauter ist aber die Lautstärke die wir dann erlebten hat uns doch etwas überrascht. Der Ort hatte einige Cafe’s und war ansonsten überschaubar.

Über eine schmale Brücke verließen wir den Stellplatz und steuerten das ca. 75km entfernte Visan an. Das Weingut „Domaine des Lauribert“ war unser Ziel und die Ruhe dort war sehr angenehm. Natürlich versorgten wir uns wieder mit Wein und genossen die zwei Nächte auf dem Platz. Für den Besuch des Marktes in Valréas kamen wir leider zu spät.

Die Camargue mit den wilden Pferden war unser Ziel. Die 135km nach „Saintes-Maries-de-la-mer“ auf den CP „La Brise“ führten uns am Ende durch die Ebene in der wir auch schon Pferde sehen konnten. Zunächst wies man uns einen Platz zu der uns gar nicht gefiel und nach einigen Diskussionen haben wir dann doch noch einen akzeptablen Platz bekommen. Im allgemeinen muss man sagen dass der Platz, direkt am Meer gelegen, zu dieser Jahreszeit kein wirkliches Aushängeschild mehr ist. Alle Sträucher sind komplett vertrocknet und somit wirkte es einfach etwas trist. Für die 4 Nächte haben wir 126,88€ bezahlt, die Zeit zum Waschen genutzt und ansonsten eine entspannte Zeit verbracht. Wir machten ausgiebige Spaziergänge und auch eine Radltour. Über die Motoröffnung kamen jede Menge Ameisen in unser Mobil. Als erste Maßnahme haben wir mit einem Panzerband den Spalt der Öffnung abgeklebt und dann auch täglich den Abfall geleert, dann wurde es deutlich besser.

Die 40km nach Arles auf den CP „L‘ Arlesienne legten wir noch bis Mittag zurück damit wir keine Wartezeit vor der Schranke haben. Der Platz machte einen guten Eindruck und war wieder grün, etwas was wir auf dem CP am Meer schon vermisst hatten.

Hier wurden wir auch, was den Motorradhelm betrifft, fündig. Was wir allerdings zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten war dass wir den Roller nicht einmal von der Bühne runterholen sollten sondern alle Strecken zu Fuß oder mit dem Radl bewältigen sollten.

Die Sonne machte eine Pause und wir erkundeten Arles mit dem Radl. Das „Theatre antique“ betrachteten wir nur von außen und schlenderten durch die Stadt. Zum Abschluss statteten wir noch dem größten Friedhof Galliens, dem „Les Alycamps“ einen Besuch ab. Die Gräber säumten damals eine der Einfallsstraßen in die Stadt. Mit 20,72€ je Nacht war der CP nicht teuer und auch das Schwimmbad, das wir am ersten Tag gerne nutzten, war optimal für eine Erfrischung.

Der kleine See neben dem Stellplatz in Mèze war fast ausgetrocknet aber für einen Spaziergang gut geeignet. Die nicht weit entfernte Stadt erkundeten wir mit dem Radl und besuchten den Markt mit seinem buntem Treiben.

Auf einer unsere Motorradtouren hatten wir vor vielen Jahren Carcasonne besucht und ich wollte dieser Stadt nochmal einen Besuch abstatten. Wir steuerten zunächst einen Campingplatz ein Stück außerhalb von Carcasonne an. Allerdings sollte sich herausstellen dass alle Plätze, auf denen wir Platz gehabt hätten, bereits reserviert waren. So fuhren wir auf den Stellplatz neben dem bereits geschlossenen Campingplatz unterhalb der Altstadt dessen Einfahrt etwas Geduld erforderte. Wir bekamen glücklicherweise Hilfe von einem deutschen Ehepaar so dass wir es dann gut geschafft haben. Im Nachhinein war es die absolut perfekte Entscheidung. Der ca. 20min. Fußweg zur Festung führte uns im Schatten an einem Bach entlang. Nach einem ersten Stadtrundgang kamen wir zurück zu einem bereits gut gefüllten Stellplatz. An dem Abend kamen noch viele Fahrzeuge die unverrichteter Dinge wieder abfahren mussten.

Ein Spaziergang entlang dem Bach, in die entgegengesetzte Richtung, entpuppte sich als angenehmer Weg entlang der „Aude“. Überwiegend im Schatten und auch an einem kleinen Tiergehege, vermutlich einem kleinen Bauernhof, vorbei.

Der SP kostete 15,33€ und je Tag konnte man vor der Abreise eine bestimmte Menge Wasser tanken.

Am Fuße der Pyrenäen, auf etwa 700m, machten wir Halt in Arreau, Ein kleiner unspektakulärer Ort aber ganz nett und entspannt. Der Stellplatz liegt direkt an der Paßstrasse aber nicht übermäßig laut und vor allem Nachts recht ruhig.

Durch den den einspurigen Tunnel d’Aragnouet mit Ampelschaltung fuhren wir nach Spanien.