Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir in Córdoba Richtung Priego de Córdoba. Der Stellplatz lag am Rande der Altstadt in einem ruhigen Bereich am Ortsrand. Wir sind dann in die Altstadt gegangen die uns auch gut gefallen hat und einen Friseurtermin konnte ich auch noch vereinbaren.
Weiter geht es nach Vélez-Rubio. Der Ort war nicht so besonders aber schön war die aufgebaute Krippe im Museum Comercial Velezano „Miguel Guirao“.
Das nächste Ziel war der SP bei Totana. Hier hatten wir Glück und haben gerade noch den letzten Platz ergattern können. Zum ersten mal dass wir auf unserer Tour fast ein Platzproblem gehabt hätten. Der Platz hatte eine Waschmaschine die wir dann auch genutzt haben. Die Wäsche haben wir erst am Abend aufhängen können aber über Nacht war sie fast getrocknet, so trocken ist die Luft in diesem Jahr. Vom SP sind wir in etwa 45min. zu Fuß in den Ort gegangen in dem wir aber nicht wirklich etwas hübsches entdeckt haben.
Weiter geht es nach Selinas auf den SP Vista Montana auf dem wir uns mit Paul und Christine verabredet haben.
Krippe in der örtlichen Kirche
Der Ort ist nicht spektakulär aber wir haben sehr gut gegessen und konnten auch vom Platz aus gut mit dem Hund gehen.
Mit dem Radl statteten wir der Finca Collado einen Besuch ab. Es handelt sich um eine kleine Bodega unweit des Ortes Selinas.
Von Villagarcia de la Torre ging es weiter nach Córdoba auf den SP El Higuerón. Bereits letztes Jahr standen wir auf diesem Platz und er hat alles was man braucht. 16€ sind zwar nicht besonders günstig aber eine Bäckerei neben an, kleine Restaurants fußläufig erreichbar und auch eine Busverbindung in die Stadt machen den Platz attraktiv.
Nachdem wir letztes Jahr bereits in Córdoba waren haben wir uns diesmal für einen entspannten Stadtbummel entschieden. In die Stadt sind wir mit den Radl gefahren was problemlos möglich war. Tag darauf haben wir uns die Medina Azahara, unweit des Stellplatzes angesehen. Zunächst besuchten wir das Museum und im Anschluss sind wir mit dem Bus zur Ausgrabungsstätte hoch gefahren. Beim Verlassen der Ausgrabungsstätte hat uns jemand einen Flyer von einem Lokal in die Hand gedrückt das wir dann am 23.12. besucht haben. Die etwa 300 Höhenmeter auf einer Strecke von 7km waren dank unserer E-Bikes kein Problem. Das Essen in dem Lokal „Los Almendros“ war wirklich gut und bei strahlendem Sonnenschein haben wir den Ausflug dorthin sehr genossen.
Medina Azahara – Die Medina wurde als Palaststadt in der Zeit der islamischen Besetzung um 950 n.Chr. errichtet. Auf einer Fläche von 1.500m x 800m befanden sich neben Moscheen auch arabische Bäder und weiter, für die damalige Zeit, revolutionäre Bauten. Bereits rund 100 Jahre nach dem Bau wurde sie im Zuge der christlichen Reconquista erobert und größtenteils zerstört. Bisher sind lediglich 10% der Medina ausgegraben und restauriert.
Das nächste Ziel war der Campingplatz bei Cáceres. Ursprünglich war geplant auf den Stellplatz zu fahren aber die Zufahrt war wegen Bauarbeiten nicht möglich bzw. wir haben keine Zufahrt gefunden die für uns geeignet war. Auf dem CP nutzten wir dann die Möglichkeit mal wieder zu waschen und sind vom CP in etwa 1h in die Stadt gelaufen.
Trujillo, auch Wiege der Konquistadoren genannt, entpuppt sich als sehenswertes Städtchen. Rund um den Plaza Mayor lebten früher Handwerker, Händler, Araber und Juden, die sich keine Häuser innerhalb der Stadtmauern leisten konnten. Später siedelten sich hier die reich gewordenen Eroberer an. Den Plaza Mayor ziert ein mächtiges Reiterstandbild Pizarros.
Hinauf zum Castillo de Trujillo durchquert man das älteste Stadtviertel das noch aus maurischer Zeit stammt. Die Alcazaba ist restauriert und von hier oben bietet sich ein wunderschöner Blick über die Stadt und die Landschaft der Extremadura.
Unweit des Stellplatzes steht noch der städtische Waschplatz aus dem letzten drittel des 19. Jhd. Leider verfällt dieser Platz und wird nicht wirklich gepflegt. Etwa 100 Waschbecken liegen hier noch und die Gebäude aus Ziegel, Stein und Mötel sind immer noch sehr schön.
Casas de Don Antonio war unser nächster Stopp. Ein kleiner unscheinbarer Ort aber beeindruckt durch ein historisches Mühlendenkmal und die römische Brücke Casas de Don Antonio.
In Villagarcia de la Torre gönnten wir uns wieder ein kleines Mittagessen in einem einfachen Ortsrestaurant. Auch direkt neben dem SP war eine kleine Bar die wir am nächsten Tag nach einem ausführlichen Spaziergang besuchten. Der Ort selber ist unspektakulär aber die Gegend ganz nett.
Nach einem Stadtrundgang durch Zafra, teilweise im Nieselregen, sind wir weiter nach Almendralejo. Wir schlenderten durch den Ort der uns mit seiner Geschäftigkeit durchaus überraschte.
Der Stellplatz in Alange war durch den Regen mit Pfützen übersät und so machten wir nur einen Stadtrundgang durch den Ort. Auf den Kirchtürmen haben wir die ersten 3 Storchenpaare für diese Winterreise gesehen.
Weiter gings nach Mérida auf den bislang noch kostenlosen Stellplatz. Die Stadt präsentiert sich als kleines Juwel aus der Römerzeit. Sehenswert sind auf jeden Fall das römische Theater mit dem Amphietheater und die Puente Romano mit ihren fast 800 Metern.
Bevor wir Mérida verlassen haben steuerten wir noch eine LKW-Waschstation an.
In Montánchez steuerten wir den Stellplatz Alegria an. Das Wetter war weiter durchwachsen aber es regnete fast gar nicht, allerdings hat uns der Nebel teilweise gefangen. Das Bergdorf wird von den Resten eines Castillos überragt. Von dort, auch der Balkon der Extremadura genannt, bietet sich ein phantastischen Blick in die Ebenen von Cáceres und Trujillo.
Bei den Mauerresten des Castillos befindet sich noch die Kirche Nuestra Senora de la Consolación.
Nach einem Stadtrundgang in Llerena fuhren wir zum römischen Theater bei Casas de Reina. Unser Plan, dort die Nacht zu verbringen, ging leider nicht auf und wir fuhren ein kleines Stück weiter nach Fuente del Arco.
Llerena, auch Araberstadt genannt, erinnert mit seinen kleinen verwinkelten Gassen eher an eine Medina als eine spanische Kleinstadt. Die Plaza Mayor ist umrahmt von weißen Fassaden, hübschem Pflastermosaik, dem Rathaus und der stolzen Pfarrkirche Nuestra Senora de la Granada.
Die antike Römerstadt Regina Turdulorum entstand im 1.Jh und erlebte ihre Blütezeit unter den Flaviern. Heute sind noch die Grundmauern von Geschäfts- und Wohnhäusern sowie Teile des Forums zu erkennen. Besonders eindrucksvoll ist das ehemalige Theater in dem einst bis zu 1.000 Menschen Platz fanden.
Fuente del Arco ist ein Dörfchen am Rand der Sierra Morena und im Grenzgebiet zu Andalusien. Auch hier prägen weißgestrichene Häuser das Bild. Der Ort kam durch den Abbau von Eisenerz zu Wohlstand. Davon zeugen noch eine alte Bahnlinie und das Naturschutzgebiet Mina La Jayona.
Unweit des Ortes steht die „Sixtinische Kapelle der Extremadura“, wie man die Einsiedelei „Ermita de la Virgen del Ara“ auch noch nennt. Im Inneren sind 26 Gemälde aus dem Buch Genesis dargestellt.
Unser nächstes Ziel war die Schinkenhauptstadt „Monesterio“. Monesterio bezeichnet sich vollmundig als Hauptstadt des Iberischen Schinkens. In der Sierra de Tentudia ganz im Süden der Extremadura wurden während der Zeit der Eroberung durch die Mauren und der Rückeroberung durch die Christen erbitterte Kriege gefochten. Heute fühlt sich dort das Iberische Schwein, inmitten sanfter Gebirgszüge und Steineichenwäldern, sauwohl. Den Schinken, den es in 3 Qualitätsstufen gibt, kann man hier in vielen Läden kaufen. Die Schinkenkäulen hängen in den Läden und werden oft auch nur am Stück verkauft.
Am nächsten Tag unternahmen wir eine Wanderung und einen großen Teil der Tour wurden wir von einem Hund begleitet der scheinbar etwas Abwechslung suchte. Auf dem Rückweg kamen wir in der Nähe vorbei, von wo der Hund seine Begleitung aufnahm, er stoppte an einer Kreuzung und ging wieder in sein Heimatgebiet zurück.
Über Calvera de Leon und dem Kloster „Iglesia de Santiago Apostol“ ging es weiter nach Segura de Leon.
In Segura de Leon besuchten wir das Castillo. Von hier aus sind es nur noch etwa 40km bis nach Portugal. Der Ort liegt zu Füßen des beeindruckenden Castillo mit Wachtürmen, Zinnen und mächtigen Mauern.
In Fregenal de la Sierra, das früher zu Andalusien gehörte, kamen die Reichen aus Sevilla um dem heißen Sommer zu entfliehen. Entsprechend viele Adelspaläste stehen in dem Ort. Auch ist hier der erste Telefonanschluss Spaniens frei geschaltet worden.
Jerez de los Caballeros ist ein zauberhaftes Städtchen welches sich lohnt genauer zu erkunden. Die Stadt der Ritter, so wird der Ort auch gerne genannt. Sie zählt wohl zu den schönsten Kleinstädten der Extremadura.
Der SP in Zafra ist nicht schön aber zweckmäßig. Das Wetter war nicht besonders prickelnd aber einem halbwegs trockenen Stadtspaziergang stand nichts im Weg. Besonders schön ist die Außenfassade der Farmacia Buzu. Auch der Plaza Grande wirkt hübsch aber bei dem Wetter ist einfach alles irgendwie grau.
Das ursprüngliche Ziel, der alte Bahnhof von Logrosan, war leider nicht anfahrbar. Große Pfützen und ein weicher Untergrund machten den Platz für uns zunichte. Leider war der offizielle Stellplatz des Ortes auch nicht besser und wir mussten uns einen neuen Platz suchen. Auf dem Weg zum neuen Platz fuhren wir durch eine landschaftlich reizvolle Gegend.
Auf dem Weg sind wir an den Bodegas Ruiz Torres vorbeigekommen und nutzten die Gelegenheit um uns mit Wein zu versorgen.
Am Stausee bei Valdecaballeros fanden wir einen sehr schönen Platz für eine Nacht.
Der Heimatort des Riesen der Extremadura, Puebla de Alcocer, war uns einen Stopp wert. Der 2,35m große Mann starb allerdings bereits 1875 im Alter von nur 26 Jahren. Der Stellplatz in Magacela war das heutige Endziel. Der Ort schmiegt sich an den Hügel auf dessen Spitze die Reste der Burg erkennbar sind. Am Ortsrand stehen die Überreste eines beigabenlosen Dolmen.
Heute geht’s mal wieder mit dem Radl zum Einkaufen. Der nächste Ort liegt einige Kilometer entfernt und wir haben uns eine schöne Strecke abseits der Straße rausgesucht. Wie sich herausstellen sollte war es ein Weg mit kleinen Hindernissen.
Azuaga präsentiert sich von seiner andalusischen Seite. Mit seinen Palmen und schneeweißen Häusern vor tiefblauem Himmel versprüht es andalusischen Flair.
Am Naturpark von Berlanga fanden wir ein ruhiges Plätzchen und zudem eine nahe Einkehrmöglichkeit. Reger Betrieb herrschte heute am Sonntag im Park und dem Restaurants.
Auf dem Weg in den Ort überqueren wir eine alte römische Brücke. Der Ort selber zeigt sich als typischer Ort und auch hier ist alles weiß getüncht.
Bei regnerischem Wetter starteten wir Richtung Madrid. Die Strecke führte uns über den etwa 1850m hohem Pass Puerto de Navacerrada, der Grenze zwischen den Region Madrid und Kastilien & Leon, Graupelschauer begleiteten uns auf dieser Strecke.
Toledo liegt auf einem etwa 100m hohen Hügel über dem Rio Tajo. Sie war galt als Hochburg der Waffenschmiede und der weltberühmte Toledostahl ging in die Geschichte ein. Mitten im Zentrum ehebt sich die imposante Kathedrale Catedral de Toledo. Die Kirche mit ihren gewaltigen Ausmaßen zählt zu den zehn schönsten Kathedralen Spaniens. Gefüllt mit Pracht und Üppigkeit die einen in den Bann nehmen. Königskapelle, die berühmte, 170 kg schwere Goldmonstranz, die herrlichen Gemälde von El Greco, Goy, Raffael und van Dyk in der Sakristei – eine Fülle an Highlights.
Figuren aus Alabaster
Unser nächstes Ziel waren die Schluchten von Burujón, auch gerne als Colorado-Canyon von Toledo bezeichnet. Auf der Wanderung bot sich ein eindrucksvoller Blick auf den Stausee sowie die spektakuläre Felslandschaft aus rötlich schimmernden Lehmklippen. Entstanden sind sie vor 25 Millionen Jahren durch die Erosion von Wind und Wasser sowie die Sedimentablagerungen des Rio Tajo.
hier wollte jemand mitfahren
Übernachtet haben wir auf dem nicht sehr schönen aber zweckmäßigen SP in Talavera de la Reina. Die Basilica de Nuestra Senora del Prado gilt als sixtinische Kapelle der Keramik.
Vom Castillo in Oropesa hat man einen herrlichen Blick in die Ebene Kastilliens. Früher wurden hier Glocken gegossen.
Jetzt benötigen wir dringend mal wieder etwas Stärkung und schlendern durch den Ort.
Auf unserem weiteren Weg nach Guadalupe kommen wir an den Überresten des römischen Tempel Augustobriga vorbei. Die Stadt lag zu damaliger Zeit an der Heerstraße von Mérida nach Toledo und weiter nach Zaragoza. In den 60er Jahren begann man damit, den Río Tajo aufzustauen, so dass die Ruinen der antiken Stadt überflutet wurden und heute unter Wasser liegen. Einige Teile, wie der Portikus eines Tempels sowie mehrere Säulen wurden auf ein höheres Niveau versetzt und sind deshalb noch heute zu sehen.
Landschaftlich war die Strecke wieder sehr schön und da die Sonne lachte genossen wir die Fahrt sehr. Weite Strecken führten durch Korkeichen- und Kastanienwälder. Immer wieder wurde aber der Blick auf die Bergwelt frei.
Wir hofften an der Ermita del Humilladero, kurz vor Guadalupe, übernachten zu können aber leider war der Platz nicht für uns geeignet so dass wir nur einen kurzen Stopp einlegten. Die Einsiedelei stammt aus dem 15. Jh und diente einst als erster Halt, für Pilger die aus dem Norden nach Guadalupe kamen.
Blick auf Guadalupe
Die schwarze Madonna von Guadalupe soll vom Evangelisten Lukas persönlich aus dunklem Zedernholz geschnitzt worden sein. Papst Gregor brachte sie um das Jahr 580 nach Rom von wo sie nach Sevilla gelangte. Als im Jahre 711 die Mauren in Sevilla einfielen, versteckte man die Figur in den Bergen, wo sie von einem Schäfer im Jahr 1300 wiederentdeckt wurde. An der Fundstelle errichteten Priester zunächst eine kleine Kapelle, die im Laufe der Jahrhunderte zu dem üppigen Kloster von heute heranwuchs.
Der Name des Klosters und der Marienfigur sind untrennbar mit den spanischen Eroberungsfeldzügen nach Amerika und Asien verbunden. Christoph Kolumbus, der 1492 im Auftrag der katholischen Könige die Seefahrt nach Indien unternahm und in der Neuen Welt an Land ging, nannte die Inselgruppe in Amerika Santa Maria de Guadalupe de Estremadura. Heute bekannt unter dem französischen Namen Guadaloupe in der Karibik.
Die Nacht auf dem Platz in Valladolid war etwas unruhig da unweit des Stellplatzes eine stark frequentierte Disco war. Bereits am frühen morgen kamen, obwohl heute Feiertag ist, Männer der Stadtverwaltung zur Reinigung des Discobereichs. Leider sollte auch der Wetterbericht recht behalten und uns erwartete ein ungemütlicher Tag. Ziel war heute der CP bei Tordesillas da u.a. mal wieder die Waschmaschine rief. Direkt am CP gab es ein Restaurant und es sollte sich herausstellen dass man dort sehr gut Essen kann. Dem Ort stattenten wir am nächsten Tag einen Besuch ab.
Auf dem Weg nach Coca machten wir zunächst einen Versorgungsstop an der Bodega „Palacio de Bornos“ in Rueda und versorgten uns mit dem Nötigsten.
Das Castillo de la Mota in Medina del Campo war das nächste Ziel. Die mittelalterliche Burg und Festungsanlage ist über viele Jahre mit großem Aufwand restauriert worden. Der Bau der Anlage, ihre teilweise Zerstörung, deren Erweiterung und ihr Wiederaufbau in den unterschiedlichen Epochen sind ein Spiegelbild der spanischen Geschichte. Das Castillo diente im 16. Jh als Staatsgefängnis und die bekanntesten Insassen dürften wohl Cesare Borgia (Kardinal und Generalhauptmann der päpstlichen Armee) und Johanna die Wahnsinnige (Tochter Isabellas von Kastilien) gewesen sein.
Die Nacht wollten wir allerdings nicht hier sondern am Castillo de Coca bei Coca verbringen. Der Ort liegt am Zusammenfluss von Eresma und Voltoya in Zentralspanien. Die Burg wurde im 15. Jh von Bischof Alonso de Fonseca errichtet. Sie ist von einem Tiefen Wallgraben umgeben und gilt als einzigartiges Beispiel spanischer Burgen im Judéjarstil. Wie alle Bauten dieses Stils besteht die Burg fast völlig aus Backstein. Im Ort zeugen zahlreiche Überreste antiker Gebäude von der römischen Vergangenheit. Beeindruckend sind auch die mittelalterlichen Stadtmauern sowie der mehrgeschossige Glockenturm der weithin sichtbar ist. Der Turm gehörte zur zerstörten Kirche San Nicolás und besteht im unteren Teil aus Bruchsteinmauerwerk während der obere Teil in Mudéjar-Manier aus Ziegelsteinen gemauert ist.
Am Abend hatte ich noch das Glück einen Friseurtermin zu ergattern. Zum ersten mal kam ich da in den Genuss eines Massagestuhls beim Haare waschen. Der Morgen danach begann mal wieder mit einer klassischen Schwachstelle an der Treppe unserer Fahrzeuge. Rudi hat die nötigen Ersatzteile natürlich dabei und konnte das Problem schnell beheben so dass unsere Freunde wieder ohne Probleme ein- und aussteigen konnten. Nach der Reparatur ging es weiter nach Ávila.
Die Geburtsstadt der heiligen Theresia von Ávila liegt auf etwa 1130m und gehört sicherlich zu den sehenswertesten Städten in Spanien. Die Römer bauten im 3. Jh die erste Stadtmauer und machten Ávila zur Festung. Nach Zerstörung der Stadtmauer und Stadt wurde beides im 11. Jh wieder aufgebaut. Die Blütezeit der Stadt lag im 16. Jh durch Wollproduktion.
Der SP in Ávila liegt nahe der Stadtmauer und direkt neben dem Kongresszentrum. Wir beschlossen zum Essen in das Kongresszentrum zu gehen was wir lieber hätten bleiben lassen sollen. Es gibt definitiv besseres Essen aber so ist es halt manchmal. Am nächsten Tag gingen wir dann durch die Stadt und auf die Stadtmauer.
Die romanische Stadtmauer ist aus dem 11. – 14. Jh und mit einer länge von 2500m das markanteste Bauwerk. Die Mauer besitzt 88 Türme und neun Stadttore. Die Stadtbefestigung war als Bollwerk gegen die Mauren gedacht, die die Stadt seit 714 mehrmals eroberten und besetzten.
Die Basilica de San Vicente aus dem 12.Jh ist die bedeutendste romanische Kirche Ávilas. Später wurden gotische Elemente hinzugefügt. Sie steht an der Stelle, an der in der Regierungszeit des Kaisers Diokletian drei Heilige gemartert wurden. Außen sieht man drei schöne Apsiden. Innen sind die Gewölbe und das Grabmal des Heiligen Vincent von Interesse, ein bedeutendes früh-gotisches Grab, des Meisters Fruchel. Hinter der Basilika steht die romanische Kirche San Andrés, in der man die bedeutendsten Figurenkapitelle der Stadt sehen kann.
Der Palacio de Polentinos befindet sich innerhalb der Stadtmauern und ist Teil eines Gebäudekomplexes, der ein Archiv und ein Museum der spanischen Armee beherbergt. Es war das Herrenhaus der Grafen von Polentinos und wurde Ende des 19. Jh von der Stadtverwaltung erworben. Bis 1993 war es der Sitz der Quartiermeisterakademie des Heeres, die dann durch das Allgemeine Militärarchiv von Ávila ersetzt wurde. Seit Juli 2011 beherbergt es auch das Quartiermeistermuseum.
Das römische Aquädukt ist das Wahrzeichen Segovias. Es wurde etwa 100 n. Chr. errichtet, ist 728 Meter lang und bis zu 29m hoch. Es besteht aus 166, teilweise zweistöckigen, Bögen und ist aus etwa 25.000 Granitblöcken, ohne Mötel, zusammengesetzt. Das Aquädukt blieb während der westgotischen und maurischen Herrschaft weitestgehend unversehrt. Das Aquädukt ist von seinem Anfang in der Bergkette Sierra de Guadarrama gerechnet insgesamt 14.965m lang. Das Wasser läuft durch einen Kanal auf der Oberseite und durchquert die Stadt unterirdisch bis zum Alkazar.
Die Kathedrale Santa Maria de Segovia wurde während des Comuneros-Aufstands zerstört un im Stil der Spätgotik in den Jahren 1525-1577 neu errichtet. Das Mittelschiff ist 33m hoch und der Turm 88m, welcher erst Ende des 17. Jh fertiggestellt. Der Kreuzgang aus der alten Kathedrale, die neben dem Alcázar stand, fand hier originalgetreu seinen neuen Platz.
Auf dem Plaza Mayor neben der Kathedrale haben wir uns einen Kaffee gegönnt. Das Wetter zeigte sich von seiner launischen Seite.
Der SP in Segovia war für uns jetzt nicht so optimal und so sind wir außerhalb auf einen etwa 10km entfernten Bauernhof mit Landwirtschaftsschule gefahren. Dort haben wir einen letzten gemeinsamen Abend verbracht bevor unsere Freunde am nächsten Tag die Heimreise angetreten sind.
Der nächste angepeilte Stopp war der Stellplatz bei Palencia, der zur Abwechslung mal wieder voll ausgestattet war. Da das Wetter uns seit ein paar Tagen nicht sehr wohl gesonnen war ist so ein Platz zum Verweilen, Wäsche waschen usw. einfach angenehm. Am späten Nachmittag unternahmen wir den vergeblichen Versuch noch Tapas zu ergattern aber dafür waren wir einfach zu spät und so gabs Spaghetti aglio e olio, made by Rudi. Palencia entpuppte sich am nächsten Tag als eine schöne und lebendige Stadt.
Als nächstes Ziel haben wir Ampudia ausgesucht. Auf unserem kurzen Weg dorthin vielen uns die Taubenhäuser auf die teilweise in gutem Zustand waren. Tauben waren früher das Nahrungsmittel der Landbevölkerung.
Ampudia ist ein kleines Gesamtkunstwerk und ein typisch kastilisches Dorf. Uns gefiel dieser Ort sehr und obwohl uns zunächst der Regen begleitete, konnten wir beim Rundgang den Charme des Dorfes erkennen. Am nächsten Tag lachte die Sonne wieder und der Ort versprühte seine schlichte Schönheit. Das Castillo de Ampudia ist aus der zweiten Hälfte des 15. Jh und überragt den Ort. Seit 1960 ist das Castillo in Privatbesitz und wurde vom Eigentümer restauriert. Neben dem Castillo befinden sich frühere Behausungen die heute noch als Keller genutzt werden und in einem ist sogar eine Kneipe untergebracht die hin und wieder geöffnet ist.
Uhrwerk der Colegiata de San Miguel
Auf unserem Weg nach Valladolid legten wir noch einen Stopp in Medina de Rioseco ein. Ein interessanter Ort mit seinen von Säulengängen gesäumten Gassen. Drei Stadttore sind noch erhalten, das Puerta de San Sebastián ist eines davon. Die Iglesia de Santa Maria de Mediavilla erhebt sich am höchsten Punkt der Stadt. Das dreischiffige Innere der Hallenkirche wird von geschwungenen Sterngewölben überspannt.
Arco de San Sebastián
Da für den nächsten Tag Regen gemeldet war sind wir noch am selben Tag durch die Altstadt von Valladolid geschlendert. Diese setzt sich vor allem aus Adelshäuser und religiösen Bauten zusammen. Am 20. Mai 1506 starb Christoph Kolumbus in dieser Stadt.
Auf dem Weg nach Oyon legten wir in „Puente de la Reina“ einen kurzen Zwischenstopp ein. Die heute als Fußgängerbrücke dienende Bogenbrücke über den Fluss Arga wurde in der ersten Hälfte des 11.Jh. von einer Königin gestiftet, um den Pilgern auf dem Jakobsweg eine sichere Überquerung des Flusses zu ermöglichen. Aus der Ansiedlung der Bauarbeiter entstand der gleichnamige Ort.
Mit dem Radl sind wir heute zum Weingut „El Coto“ gefahren. Von den Ausmaßen her ähnelt das Gut eher einer Fabrik. Am Eingang meinte der Pförtner dass die Mindestabnahme bei einem Karton Wein liegt und seine Zweifel hatte ob wir das mit unseren Rädern transportieren könnten. Nun, wir haben 3 Karton Wein mit Schraubverschlüssen mitgenommen und haben einen Korkenzieher geschenkt bekommen.
Auf unserem Weg nach Villadiego hielten wir in Santo Domingo de la Calzada um die Kathedrale „Santa Iglesia Catedral“ zu besichtigen.
Der Legende nach wurde der Sohn einer Pilgerfamilie zu Unrecht des Diebstahls bezichtigt und aufgehängt. Die Eheleute zogen weiter nach Santiago und auf dem Rückweg kamen sie wieder an der Richtstatt vorbei, wo ihr Sohn sie ansprach. Daraufhin gingen sie zum Richter der gerade zwei gebratene Hühner auf dem Teller hatte. Der Richter antwortete nur dass ihr Sohn so tot sei wie diese Hühner, worauf diese sich erhoben und davonflatterten. Der Sohn wurde daraufhin abgehängt.
In Valladiego wurden wir von Carlos empfangen. Der ehemalige Bürgermeister wohnt direkt neben dem Platz und gab uns Tipps.
In Astorga haben wir uns mit Freunden getroffen und sind im Anschluss dann einige Zeit gemeinsam unterwegs gewesen. Zunächst aber statteten wir Astorga einen Besuch ab und besichtigten die Kathedrale Santa Maria de Astorga und genossen die Spezialität „cocido maragato“.
Die Kathedrale Santa Maria aus dem 15. Jh. und der neugotische Bischofspalast von Antoni Gaudi sind zwei beeindruckende Gebäude.
Bei einem Essen haben wir uns die Spezialität „cocido maragato“ schmecken lassen. Die Bestandteile des Eintopfgerichtes werden in einer festgelegten Reihenfolge gegessen: zunächst sieben verschieden Sorten Fleisch – sowohl Schweine- als auch Hühner- und Kalbsfleisch-, dann Kartoffeln, Kohl und Kichererbsen und den Abschluss bildet eine Suppe. Als Dessert werden häufig natillas – eine Creme aus Milch, Eigelb und Zucker – serviert.