- Übersicht der Reiseroute in Tunesien
- Allgemeines
- Spezielles
- Fazit

Das war die Route in Tunesien vom 15.04.2024-09.05.2024 mit einer Gesamtlänge von 2.336km, mit An- und Rückfahrt hatte die Gesamtroute eine Länge von ca. 3.500km.
Allgemeines:
Diese Route haben wir als geführte Tour mit dem Veranstalter „abenteuer-touren“ unternommen. Wir wollten einmal ausprobieren ob denn so eine geführte Tour etwas für uns ist und da schien und diese Tour als geeignete Möglichkeit.
Die Anreise mit der Fähre erfolgte nicht wie geplant. Wir vermuten dass die Fähre nicht entsprechend ausgebucht war und so hat die Fährgesellschaft eine Fähre nach Palermo und die nach Tunis zusammengelegt. Das führte dazu dass wir erst mehrere Stunden später losfuhren und ca. 4-5 Stunden länger mit der Fähre unterwegs waren. Die Einreise in Tunesien war problemlos allerdings etwas zeitaufwändig und bei einer Ankunft um ca. 1:15 Uhr in der Früh letzten Endes etwas anstrengend.
Bei der Rückreise gab es erneut eine Verschiebung der Abfahrtszeit allerdings ohne weitern Zwischenstopp in einem Hafen und Verlängerung der Fahrtzeit. Bei der Ausreise sollte man auf der Zufahrt zum Hafengelände sämtliche Klappen verschlossen haben und auch darauf achten dass keine Person auf das Dach klettert oder sonst irgendwie Huckepack mitfahren kann.
Die Ein- und Ausreise mit Hund war ebenfalls problemlos. Wir mussten keinerlei Dokumente unseres Hundes vorlegen. Wir hatten die nötigen Unterlagen wie Gesundheitszeugnis, Tollwut-Titer und den Heimtierausweis natürlich mit dabei.
Wir haben auf der Reise gelernt dass wir beim nächsten Mal in unserer Reiseapotheke zusätzlich Medikamente für Schleimhaut- und Bindehautentzündung mitnehmen. Der ständige Wind und der viele Staub in der Luft kann schnell zu entsprechenden Problemen führen. Wir sind nicht erkrankt aber es hätte durchaus passieren können. Es ist natürlich auch möglich in einer Apotheke im Land sich entsprechende Medikamente zu besorgen.
Die Campinginfrastruktur in Tunesien entspricht in keiner Weise europäischem Standard. Campingplätze in Tunesien sind eher allgemeine Erholungsplätze. Es gibt dort meist eine Bar und/oder ein kleines Restaurant, oftmals ein Schwimmbad und teilweise Sitzmöglichkeiten unter Palmen oder Bäumen. Dort gibt es allerdings meistens keine Ver- und Entsorgungsstation sondern evtl. einen Wasserhahn oder auch mal ein Schlauch zum Wasser tanken (kein Trinkwasser) und wenn es gut läuft ein Loch im Boden zur Entsorgung der Kassettentoilette. Eine Stromversorgung kann meist mit langen Kabeltrommeln hergestellt werden. Ein autarkes Fahrzeug erleichtert hier das Leben deutlich. Auch gibt es auf diesen Plätzen kaum Stellplätze für die Fahrzeuge selber. Wir standen auf den Wegen, dem Parkplatz oder auch mal einem Acker.
In den Unterlagen des Veranstalters war u.a. aufgeführt dass man Luftfilter und Innenraumfilter mitführen soll. Diese Filter mitzuführen ist sinnvoll denn der ständige Wind und die Sandstürme können ein Verstopfen der Filter zur Folge haben. Wir haben unsere Filter nach der Tour getauscht und das war dringend erforderlich, auch wenn wir noch keinen Leistungsverlust oder andere Probleme hatten. Die Sandmenge die beim Ausbau, ohne schütteln, herausfiel war beachtlich.
Wer in das Land reist und den Menschen etwas Gutes tun möchte der sollte gut erhaltene Kleidung und auch Schuhe mitnehmen. Kinder freuen sich natürlich über einen Lutscher, die Eltern eher über die Kleidung für Kinder und Erwachsene.
Spezielles:
Allgegenwärtig zu finden ist der herumliegende und durch den Wind weitergetragene Müll. Ich werde hier einige Beispielbilder einstellen die einen Eindruck der Situation vermitteln sollen. Ein Ort oder eine Stadt hat sich immer durch zunehmenden Müll an der Straße angekündigt. Interessanterweise gab es aber auch Orte, allerdings sehr wenige, bei denen erkennbar war dass Müll gesammelt wurde. Eine Schweizerin, die einen Campingplatz betreibt, erklärte uns dass sie versucht hat mit der Gemeinde ein Müllsammelprojekt an den Schulen zu initiieren um das Bewusstsein bei den Kindern zu wecken. Leider hatten die Eltern etwas dagegen mit dem Argument „mein Kind hebt keinen Müll von anderen Menschen auf“. Im Moment lässt jeder seinen Müll einfach fallen oder wirft ihn in die Landschaft. Mülltonnen gibt es aber meist sind sie überfüllt und ein willkommener Gabentisch für Hund und Katze. Mir geht es hier nicht darum das Land und die Menschen zu verunglimpfen aber es zeigt einfach wie unterschiedlich die Auffassung diesbezüglich nun mal ist.



Fazit:
Für uns war es eine sehr interessante und schöne Reise. Wir durften das Land und die Menschen kennenlernen in einer Gruppe Gleichgesinnter und ohne Stress was die Suche nach Übernachtungsplätzen betrifft.
Wir haben uns in dem Land sehr wohl und sicher gefühlt. Die Menschen waren sehr freundlich, haben versucht mit uns in’s Gespräch zu kommen und waren nicht aufdringlich. Lediglich bei dem ein oder anderen Touristen-Hotspot waren Kinder etwas fordernd aber das war eher die Ausnahme.
Nicht verschweigen möchte ich dass 2-3 Fahrzeuge aus unserer Gruppe, die gemeinsam fuhren, an einer Schule mit Jugendlichen ein schlechtes Erlebnis hatten. Die Jugendlichen hatten gerade Schulschluss klopften an die Fahrzeuge, warfen mit Erdbrocken und versuchten auch aufzuspringen und mitzufahren. Dies war allerdings die einzige Situation in der sich Fahrzeugfahrer unserer Gruppe bedroht gefühlt haben.
Die Polizeipräsenz und die Betreuung durch die Tourismusbehörde war enorm. Es gab viele Kontrollsperren an denen auch wir kontrolliert wurden. Das Ziel war jedoch nicht uns zu ärgern sondern zu prüfen ob alles passt. An vielen Stellen wurden wir von der Polizei durch ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich eskortiert damit uns nur ja nichts passiert. Der Tourismus hat nach den Attentaten und Corona sehr gelitten und ist im Moment ein Pflänzchen das man pflegt und negative Presse wäre hier sehr hinderlich.
Wir hatten vor dieser Tour gemischte Gefühle was das Reisen in so einer Gruppe betrifft. Für uns können wir durchaus ein positives Fazit ziehen was diese Form des Reisens betrifft. Ein wichtiger Punkt hierbei ist sicherlich dass wir nicht im Konvoi gefahren sind sondern jeder so wie er Lust hatte. Fix war nur der nächste Platz mit der Besprechung am Abend aber die Tagesplanung war überwiegend völlig frei. Lediglich wenn wir gemeinsam etwas besichtigt haben dann gab es eine bestimmte Uhrzeit und einen Treffpunkt. Schön und interessant waren die Menschen die wir kennenlernen durften und mit denen wir uns in dieser Zeit austauschen konnten.