07.11. – 14.11.23 – 339km

Bei regnerischem Wetter starteten wir Richtung Madrid. Die Strecke führte uns über den etwa 1850m hohem Pass Puerto de Navacerrada, der Grenze zwischen den Region Madrid und Kastilien & Leon, Graupelschauer begleiteten uns auf dieser Strecke.

Toledo liegt auf einem etwa 100m hohen Hügel über dem Rio Tajo. Sie war galt als Hochburg der Waffenschmiede und der weltberühmte Toledostahl ging in die Geschichte ein. Mitten im Zentrum ehebt sich die imposante Kathedrale Catedral de Toledo. Die Kirche mit ihren gewaltigen Ausmaßen zählt zu den zehn schönsten Kathedralen Spaniens. Gefüllt mit Pracht und Üppigkeit die einen in den Bann nehmen. Königskapelle, die berühmte, 170 kg schwere Goldmonstranz, die herrlichen Gemälde von El Greco, Goy, Raffael und van Dyk in der Sakristei – eine Fülle an Highlights.

Unser nächstes Ziel waren die Schluchten von Burujón, auch gerne als Colorado-Canyon von Toledo bezeichnet. Auf der Wanderung bot sich ein eindrucksvoller Blick auf den Stausee sowie die spektakuläre Felslandschaft aus rötlich schimmernden Lehmklippen. Entstanden sind sie vor 25 Millionen Jahren durch die Erosion von Wind und Wasser sowie die Sedimentablagerungen des Rio Tajo.

Übernachtet haben wir auf dem nicht sehr schönen aber zweckmäßigen SP in Talavera de la Reina. Die Basilica de Nuestra Senora del Prado gilt als sixtinische Kapelle der Keramik.

Vom Castillo in Oropesa hat man einen herrlichen Blick in die Ebene Kastilliens. Früher wurden hier Glocken gegossen.

Jetzt benötigen wir dringend mal wieder etwas Stärkung und schlendern durch den Ort.

Auf unserem weiteren Weg nach Guadalupe kommen wir an den Überresten des römischen Tempel Augustobriga vorbei. Die Stadt lag zu damaliger Zeit an der Heerstraße von Mérida nach Toledo und weiter nach Zaragoza. In den 60er Jahren begann man damit, den Río Tajo aufzustauen, so dass die Ruinen der antiken Stadt überflutet wurden und heute unter Wasser liegen. Einige Teile, wie der Portikus eines Tempels sowie mehrere Säulen wurden auf ein höheres Niveau versetzt und sind deshalb noch heute zu sehen.

Landschaftlich war die Strecke wieder sehr schön und da die Sonne lachte genossen wir die Fahrt sehr. Weite Strecken führten durch Korkeichen- und Kastanienwälder. Immer wieder wurde aber der Blick auf die Bergwelt frei.

Wir hofften an der Ermita del Humilladero, kurz vor Guadalupe, übernachten zu können aber leider war der Platz nicht für uns geeignet so dass wir nur einen kurzen Stopp einlegten. Die Einsiedelei stammt aus dem 15. Jh und diente einst als erster Halt, für Pilger die aus dem Norden nach Guadalupe kamen.

Die schwarze Madonna von Guadalupe soll vom Evangelisten Lukas persönlich aus dunklem Zedernholz geschnitzt worden sein. Papst Gregor brachte sie um das Jahr 580 nach Rom von wo sie nach Sevilla gelangte. Als im Jahre 711 die Mauren in Sevilla einfielen, versteckte man die Figur in den Bergen, wo sie von einem Schäfer im Jahr 1300 wiederentdeckt wurde. An der Fundstelle errichteten Priester zunächst eine kleine Kapelle, die im Laufe der Jahrhunderte zu dem üppigen Kloster von heute heranwuchs.

Der Name des Klosters und der Marienfigur sind untrennbar mit den spanischen Eroberungsfeldzügen nach Amerika und Asien verbunden. Christoph Kolumbus, der 1492 im Auftrag der katholischen Könige die Seefahrt nach Indien unternahm und in der Neuen Welt an Land ging, nannte die Inselgruppe in Amerika Santa Maria de Guadalupe de Estremadura. Heute bekannt unter dem französischen Namen Guadaloupe in der Karibik.


Entdecke mehr von Einen Traum leben

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.