
11.10. – 18.10.2024, 591km
Der SP in Rochlitz, ohne jegliche Ver- oder Entsorgung, stellte sich als absolut ruhig heraus. Am Abend parkten hier einige LKW’s aber von ihrer Abfahrt in der Früh hörten wir nichts. Das Wetter ist weiter durchwachsen und am morgen regnete es leicht. Wir fuhren über Colditz nach Leipzig.
Colditz ist ein kleiner aber feiner Ort. Den Marktplatz zieren Häuser im Renaissance-Stil, das Rathaus aus dem 16./17. Jhdt. glänzt an seinen Giebeln mit Frührenaissanceschmuck.


Über dem Ort thront das Schloss Colditz. Das 1046 erstmals erwähnte Schloss diente als Reichsburg, Jagdschloss, Witwensitz, Armenhaus und Krankenhaus. In der jüngeren Geschichte diente das Schloss 1938/39 Nationalsozialisten als für Euthanasie-Morde. 84 Patienten zwischen 13 und 63 Jahren starben in dieser Zeit auf dem Schloss.


Während des zweiten Weltkrieges war Schloss Colditz ein bedeutendes Internierungslager für hochrangige Offiziere der westlichen Alliierten. Die Deutsche Wehrmacht hielt die baulichen Gegebenheiten für besonders ausbruchssicher. Mit Intelligenz und noch viel größerem Erfindungsreichtum wurden jedoch trotzdem über 300, davon 30 erfolgreiche Fluchtversuche gewagt. Darunter auch ein 44 Meter langer, in den Felsen gegrabener Fluchttunnel.



Heute beherbergt das Schloss neben dem Museum und dem Gedenkort für die 84 ermordeten Patienten auch eine Europäische Jugendherberge und die Musikakademie Sachsen.
In Leipzig stellten wir uns an die Galopprennbahn „Scheibenholz“. Die Rennbahn wurde 1867 im Scheibenholz, einem Teil des Leipziger Auwaldes errichtet. Die Parkmöglichkeit direkt an der Rennbahn und dem Clara-Zetkin-Park, ohne WoMo-Service, ist für uns perfekt. Der Palmengarten auf der anderen Seite des Elsterflutbettes ist eine perfekte Spaziergangerweiterung. Wir können hier sehr ruhig stehen und in etwa 30min. durch mehrere aneinandergrenzende Parks entspannt in die Innenstadt laufen.



Das Leipziger Zentrum ist belebt und sehr angenehm. Ein Rundweg über den Marktplatz mit dem alten Rathaus, der Nikolai-Kirche (in der nicht fotografiert werden darf) und der Moritzbastei lohnt auf jeden Fall.







Mit wenigen Schritten soll es jetzt Richtung deutsche Ostsee gehen. Von Leipzig aus fuhren wir an den SP an der Marina in Beeskow (Oder-Spree / Brandenbrug). Am heutigen Sonntag ist in der Burg von Beeskow ein mittelalterlicher Wollmarkt. Allerdings waren uns die 8€ Eintritt pro Person dann doch etwas zu viel und wir schlenderten durch den Ort. Im Stadtcafe machten wir einen kleinen Zwischenstopp bevor wir wieder zum WoMo zurückkehrten. Der Ort selber ist eher verschlafen und lebt vor allem in den Urlaubszeiten vom Bootstourismus.
Wir entschieden uns, von Beeskow aus, nicht an einem Stück bis zur Ostsee zu fahren und entschieden uns für den SP in Gransee (Oberhavel). In den Ort fährt man durch das „Waldemar-Tor“, welches Teil des Ruppiner-Tores ist. 1348 fiel die Stadt auf einen Hochstapler herein der sich als Markgraf Waldemar ausgab und zur Strafe mussten die Städte das Tor, durch welches der falsche Markgraf ging, zumauern und daneben ein neues bauen.



Die Stadt ist eine am Reißbrett entworfene Planstadt die nach dem Stadtbrand 1711 so wieder aufgebaut wurde.



Der Trauerzug der jungen Königin Luise, die 1810 starb, hielt in Gransee für eine Nacht. Der Sarg war am zentralen Platz aufgebahrt, an dem heute ein Denkmal ihr zu Ehren steht. Das 1280 erbaute ehemalige Franziskanerkloster prägte das Stadtbild. Nach der Reformation diente es als Schulgebäude in dem bis 1963 unterrichtet wurde.



Über Neubrandenburg geht es nach Heringsdorf auf der Insel Usedom. Neubrandenburg ist, wie Gransee eine auf dem Reisbrett entworfene Planstadt. Die Vier-Tore-Stadt, wie sie auch genannt wird, umfasst eine gut erhaltene Stadtmauer mit einem angenehmen grünen Gürtel um sie herum. Von der ursprünglichen, vermutlich schönen, Bausubstanz ist leider nur noch wenig zu sehen da etwa 80% der Gebäude der systematischen Brandlegung im April 1945 zum Opfer fielen.




Das Ostseebad Heringsdorf präsentiert sich mit seinen Strandvillen herrschaftlich. Der 40m breite feine Sandstrand ist einladend und wird gerne als Spaziermeile genutzt.






Tara musste beim ersten Strandbesuch feststellen dass Sand irgendwie doch nicht so optimal zum Fressen ist. Am zweiten Tag genoss sie den Strand dann sichtlich und hatte sich das „Sandmaul“ vom vorherigen Tag gemerkt so dass sie sich auf das Rennen am Strand konzentrieren konnte.
Am Samstag geht es weiter, das Ziel ist noch unbekannt 😉
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Schöne Reise weiterhin !
😘
Fantastisch✨✨👍
😘